Dienstag, Mai 26, 2009

Ladungssicherung: Neue Richtlinie

Die neue Richtlinie "Rutschhemmende Materialien" VDI 2700 Blatt 15 ist jetzt verbindlich und schreibt Mindestwerte für Zugfestigkeit und Reißdehnung vor.

Die VDI-Gesellschaft Fördertechnik Materialfluss Logistik (VDI-FML) definiert in einer neuen Richtlinie verbindliche Mindestwerte für die Qualität von Antirutschmatten. Ab sofort dürfen nur noch Antirutschmatten eingesetzt werden, die über eine bestimmte Reißdehnung und Zugfestigkeit verfügen.

Zum Sicherstellen einer ausreichenden Qualität müssen Antirutschmatten über eine Zugfestigkeit von mindestens 0,6 Newton pro Quadratmillimeter (N/mm²) verfügen. Die Reißdehnung muss mindestens 60 Prozent betragen. Damit dürfen Bautenschutzmatten nicht mehr als Antirutschmatte eingesetzt werden. Die neue Richtlinie schafft eine objektive Basis zum Prüfen der eingesetzten Hilfsmittel für die Ladungssicherung, die im Schadensfall auch von den Strafverfolgungsbehörden herangezogen werden kann.

Damit hat "Blatt 15" Folgen für die Einkäufer und Logistikleiter, denn die Ladungssicherung hat nach neuestem technischen Standard zu erfolgen. Betroffen sind auch Hersteller und Händler, die keine Antirutschmatten mit minderer Qualität mehr liefern dürfen.

Die VDI-Richtlinie 2700 Blatt 15 gilt unter anderem den so genannten "Anti-Rutsch-Matten mit Hohlraumanteil". Diese Art der rutschhemmenden Materialien (RHM) ist die am meisten verwendete Antirutschmatte und eine sehr preisgünstige Variante, die in Millionen-Stückzahlen zur Ladungssicherung eingesetzt wird. Sie bestehen aus Gummigranulat, das mit dem Bindemittel Polyurethan (PU) zu einer stabilen Antirutschmatte verklebt wird. Das Material verfügt auch bei wechselnden Temperaturen über sehr hohe Sicherheitsreserven und kann mehrfach eingesetzt werden.

Das Grundmaterial Gummigranulat wird überwiegend aus Altreifen gewonnen. Je mehr PU bei der Produktion eingesetzt wird, desto langlebiger und damit kostengünstiger sind die Antirutschmatten. Menge und Qualität des eingesetzten Bindemittels entscheiden dabei nicht nur über die Festigkeit, sondern auch über die Herstellungskosten: Polyurethan ist hier der größte finanzielle Faktor.