Samstag, August 14, 2010

Messebau: Und noch mehr Maut?

Wenn der Bund die Belastungen der Maut erhöht sollte er nicht die Mehreinnahmen in die Aufrüstung der BAG (Bundesamt für Güterverkehr) stecken sondern das Geld für eine verbesserte Infrastruktur nutzen.

Folgenden Artikel fand ich bei der Augsburger Allgemeinen:

So reagieren Spediteure auf die Lkw-Maut für Bundesstraßen

4,4 Milliarden Euro nahm der Bund im vorigen Jahr durch die Lkw-Maut auf Autobahnen ein. 2011 will Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) die Maut auch auf vierspurige Bundesstraßen ausdehnen. Begründung: Diese werden immer mehr als Ausweichstrecken benutzt.

Ab 2011 sollen Lkw-Fahrer auch auf Bundesstraßen Maut zahlenVon den Plänen sind unter anderem die B 2 von Augsburg nach Donauwörth und die B 17 von Augsburg nach Landsberg betroffen. Die Bürgermeister von Gemeinden, die direkt an den Verkehrsachsen liegen, befürworten die Idee teilweise.

Andere Kommunen, zum Beispiel Augsburg, befürchten Ausweichverkehr. „Für die Innenstadt gibt es mit der Umweltzone ja ein Lkw-Durchfahrtsverbot, aber die Schleifenstraße als Alternativroute läge nicht in der Umweltzone“, sagt Gunther Höhnberg, stellvertretender Tiefbauamtsleiter der Stadt. Immerhin fast 15 Prozent des Verkehrs auf der B17 seien Lastwagen.

Das sagen Spediteure zu den Maut-Plänen

Michael Nuber, Inhaber der Spedition Nuber (Augsburg) bringt es auf den Punkt: „Zum Schluss kostet halt die Banane mehr, denn die kommt selten mit dem Zug in den Supermarkt.“ Ihm zufolge arbeiten alle Speditionen hart am Kostenlimit, da sei Maut für Bundesstraßen ein weiterer Faktor - auch wenn die Nutzung gut ausgebauter Bundesstraßen Vorteil bringt. Letztlich bremse die Maut die Konjunktur. Deutsche Firmen hätten einen Nachteil gegenüber solchen aus Ländern, in denen es keine Maut gibt.

Gernot Beer, Geschäftsführer der Roman-Mayr-Group (Augsburg) hat nichts gegen die Lkw-Maut auf einzuwenden Bundesstraßen. „Wenn es sich um Straßen handelt, die ähnlich gut ausgebaut sind wie die B 17 sind die Pläne sogar nachvollziehbar.“

Wobei der Chef des international tätigen Unternehmens darauf hinweist, dass diese Mittel auch in den Ausbau der Infrastruktur gehen sollten. „Wir sehen bei der Lkw-Maut für Autobahnen, dass die Gelder nicht in den Ausbau des Wegenetzes fließen.“ Die Problematik des Ausweichverkehrs werde meist zu hoch gespielt.„Grundsätzlich gilt für Speditionen der schnellste Weg und das sind die Ausweichstrecken meistens nicht.“ Beer sieht die Endverbraucher als Verlierer: „Sie müssen es bezahlen, denn die Kosten werden direkt umgelegt.“

Laut Armin Dullinger, Geschäftsführer bei Andreas Schmid Logistik (Gersthofen) im Bereich Transport und Netzwerkspedition, nutzen alle Lkw von Schmid Logistik, die nach Norden oder Süden wollen, die B 2 und B 17. Das sei kein Ausweichverkehr. „Kein Fahrer hat großes Interesse sich durch eine nicht endende Zahl von Dörfern zu quälen, zumal ihn die Lenk- und Ruhezeiten dazu zwingen, zügig voranzukommen.“ Er fordert, dass die Speditionen für die Maut anderweitig entlastet werden, sonst müsse man die Kosten an den Verbraucher weitergeben.

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